Hessen vorn: Titel für Sophia Klee und Sophia Klee/Anastasia Bondareva
HTTV im Medaillenspiegel die Nummer eins bei den „Deutschen“ der Jugend
Im Bereich der Mädchen ist der Hessische Tischtennis-Verband das Maß aller Dinge. Bei den Deutschen Meisterschaften der Jugend (U18) dominierten Sophia Klee (Sportclub Niestetal) und Anastasia Bondareva (VfR Fehlheim). Das Duo stand sich im Einzelfinale gegenüber, wobei sich Sophia Klee gegen Anastasia Bondareva mit 4:2 durchsetzte. Die beiden, die in der deutschen Rangliste der U18 die Nummer eins und zwei sind, gaben bei ihrem Erfolg im Doppel insgesamt nur einen Satz ab. Der Einzug ins Finale der Jungen gelang auch Kirill Fadeev (VfR Fehlheim), der allerdings gegen Kay Stumper (SV Salamander Kornwestheim) unterlag.
In welch toller Form sich die Hessen präsentierten, zeigt ein Blick auf den Medaillenspiegel. Zweimal Gold und zweimal Silber bedeuten Platz eins vor Baden-Württemberg, die zwei Siege und einen zweiten Platz erreichten. „Unsere Mädchen und Jungen haben ein sehr gutes Turnier gespielt“, freute sich HTTV Jugendwart Reiner Richardt-Stock.
Das Vertrauen von Andrej Bondarev in seine Tochter Anastasia rechtfertige sie im Halbfinale gegen Lea Lachenmayer (TTC Frickenhausen). Er hatte angekündigt: „Sie kann gegen Abwehr recht gut spielen.“ In einem in allen Sätzen hart umkämpften Spiel gewann Anastasia 11:8, 9:11, 13:11, 13:11 und 11:8. Sophia Klee hatte es im Halbfinale mit Franziska Schreiner (TV Hofstetten) zu tun. „Die Chancen stehen 50 zu 50, vielleicht kommt ihr zugute, dass sie bei den „Deutschen“ in Wetzlar gegen Franziska gewonnen hat.“ Das machte sich Sophia auch zunutze und gewann 4:0.
Im Finale fiel die erste Vorentscheidung bei 1:1-Sätzen, als die Titelverteidigerin Sophie Klee auf 3:1 davonzog. Anastasia Bondareva gelang zwar noch der Anschluss, aber dann sicherte sich Sophia Klee durch das 11:8 den Titel.
In der Runde der besten 16 scheiterte Tingzhuo Li (TTC Langen) an Wenna Tu (NSU Neckarsulm). Eine Runde früher war für Laura Kaim (TTC Seligenstadt) und Ayumu Tsutsui (TTC G.-W. Staffel) Endstation. Den Einzug in die Hauptrunde verpassten Sarah Rau (Sportclub Niestetal) und Vicky Jöckel (TTG Vogelsberg Herbstein/Lanzenhain).
Als haushohe Favoritinnen waren Sophia Klee/Anastasia Bondareva (Sportclub Niestetal/VfR Fehlheim) im Doppel an den Start gegangen. Bis zum Finale blieben sie ohne Satzverlust. Das unbeschwerte Angriffsspiel von Yuki Tsutsui/Wenna Tu (NSU Neckarsulm) überraschte das hessische Duo im ersten Satz. Am Ende gewannen sie aber doch mit 3:1.
Positiv überraschten im Doppel Vicky Jöckel/Lisa Wolschina (TTG Vogelsberg Herbstein/Lanzenhain/Cottbuser TT-Team), die erst im Viertelfinale von Jana Kirner/Alexandra Kaufmann (DJK Offenburg/SV Böblingen) gestoppt wurden. In die zweite Runde zogen Ayumu Tsutsui/Laura Kaim (TTC G.-W. Staffel/TTC Seligenstadt) und Tingzhuo Li/Sarah Rau (TTC Langen/Sportclub Niestetal) ein PuTTY log , scheiterten aber jeweils 1:3.
Nach einem hoch spannenden Halbfinale, als sich Kirill Fadeev (VfR Fehlheim) nach 4:7 im Entscheidungssatz gegen Jeromy Löffler (ASV Grünwettersbach) 11:7 durchsetzte, traf er im Finale auf den topgesetzten Kay Stumper (SV Salamander Kornwestheim). Nach 0:2 schien er die Begegnung zu drehen, als er durch das 13:11 verkürzte, doch mehr war für ihn nicht drin. Egal was Kirill auch versuchte, Kay Stumper hatte die passende Antwort parat.
Im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale scheiterte Adam Janicki (TTV Stadtallendorf) an Mike Hollo (TuS Fürstenfeldbruck) mit 2:4. Nicht über die Gruppenspiele hinaus kamen Malte Joshua Klute (TuS Kriftel), Leon Pradler (Eintracht Frankfurt), Denis Llorca (TTC Heppenheim) und Nils Trunk (TSV Höchst).
Die an eins gesetzten Kirill Fadeev/Adam Janicki (VfR Fehlheim/TTV Stadtallendorf) hatten die späteren Sieger Sven Hennig/Tobias Tran (FT V. Freiburg/SpVgg Gröningen-Satteldorf) im Viertelfinale am Rande einer Niederlage, bevor sie nach 2:1 Satzführung 8:11 und 13:15 verloren. Eine Runde früher war für Denis Llorca/Malte Joshua Klute (TTC Heppenheim/TuS Kriftel) und Leon Pradler/Nils Trunk (Eintracht Frankfurt/TSV Höchst) Endstation.
Stolz auf das Abschneiden war Verbandstrainer Tobias Beck: „Die Titelkämpfe sind für uns fast optimal gelaufen. Unsere Hoffnung, ein gutes Abschneiden zu erreichen, wurden voll erfüllt. Zwei Titel und zwei zweite Plätze sind absolut spitze. Am Sonntag verloren unsere Spieler nur eine Begegnung (außer im internen Duell). Besonders im Bereich der Mädchen hatten wir Spielerinnen dabei, die auch in den nächsten Jahren noch an den Start gehen. Darauf lässt sich aufbauen. Lediglich über die Niederlage im Jungendoppel von Fadeev/Janicki im Viertelfinale habe ich mich etwas geärgert.“
Besonders mit den Leistungen im Bereich der Mädchen war DTTB-Cheftrainer der U23 männlich Helmut Hampl zufrieden: „Im Bereich der Mädchen spielen wir auf sehr hohem Niveau. Da brauchen wir uns international nicht zu verstecken. Bei den Jungen ist international dagegen durchaus noch Luft nach oben.“
Fraglich ist derzeit, ob die Deutsche Meisterin Sophia Klee in Hessen bleibt. „Seit Januar haben wir keinen Kontakt mit dem HTTV“, ist der Vater von Sophia enttäuscht über die Zusammenarbeit. Silke Rölke (Ressortleiterin Schülersport) stellte heraus: „Jetzt ist das Präsidium gefordert, um die Weichen zu stellen, dass Sophia weiter für uns spielt.“
Absolute Gewinner waren die beiden durchführenden Vereine TTC RW Biebrich und TuS Nordenstadt. In der Halle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden hatten sie für optimale Spielbedingungen gesorgt. Dass die Durchführung einer solchen Veranstaltung nicht einfach ist, unterstrich Marc Köhler von der Ausrichtergemeinschaft: „Die Vorgaben, die zu erfüllen sind, werden immer höher. Nur dadurch, dass wir die Aufgaben auf die Schultern von zwei Vereinen verteilt haben, ist es uns gelungen, alle zufriedenzustellen. Mit Auf- und Abbau waren 50 Helfer im Einsatz. An den beiden Wettkampftagen waren es über zehn bis fünfzehn Helfer, die fast rund um die Uhr in der Halle waren. Ein weiteres Plus war die sehr gute Verpflegung für die Teilnehmer und Zuschauer“. Dann blickte Marc Köhler in die Zukunft: „In zwei Jahren feiern wir 100-jähriges Bestehen. Wir stehen in Kontakt mit der Vizepräsidentin Sport vom HTTV, Ingrid Hoos, und hoffen, dass wir erneut den Zuschlag erhalten, eine Großveranstaltung auszurichten.“
Voll des Lobes war auch Reiner Richardt-Stock, der mit der Gesamtleitung beauftragt war: „Der HTTV bedankt sich bei Biebrich und Nordenstadt für die gute Durchführung. Die Organisation der beiden Wiesbadener Vereine war gut und die Erfahrung mit früheren Turnieren machte sich positiv bemerkbar. Die Halle ist bestens für diese Art von Veranstaltungen geeignet. Auch das Parkplatzproblem in der Innenstadt von Wiesbaden wurde gut gelöst und Ausweichparkplätze vom Veranstalter genannt. Durch die Werbung im Vorfeld gab es eine sehr gute Zuschauerresonanz. Insgesamt war es eine rundum gelungene Veranstaltung und eine Werbung für Tischtennis in Hessen“, lobte Reiner Richardt-Stock.