Wiesbadener Vereine Gastgeber der Jugendtitelkämpfe in der Arena am Platz der Deutschen Einheit.
WIESBADEN – Unter normalen Umständen hätte sich Franziska Bohn vom TTC Rot-Weiß Biebrich ohne Probleme für das „Heimspiel“ Ende April, die Deutschen Jugendmeisterschaften 2019 im Tischtennis, die dieses Wochenende in der Halle am Platz der Deutschen Einheit stattfinden, qualifiziert. Erst im Dezember hatte Bohn zusammen mit Carolin Beck (SG Lahr) bei den hessischen Titelkämpfen im Doppel Silber geholt. Im Einzel dann das Malheur: Nach dem letzten Gruppenspiel wurde Bohns Schläger disqualifiziert, was eine schlechtere Auslosung zur Folge hatte. Mit einem Ersatzschläger musste sie der späteren Siegerin gratulieren. „Das ist natürlich schade“, findet Biebrichs Vorsitzender Marc Köhler. Denn für die gerade 18 Jahre alt gewordene Nachwuchsspielerin wäre es vor heimischer Kulisse auch die letzte Teilnahme an einer JDM gewesen.
Seit wann gibt es die Deutschen Jugendmeisterschaften im Tischtennis?
Die JDM fanden erstmals 1948 statt, die Deutschen Schülermeisterschaften gibt es erst seit 1976. Der TTC RW Biebrich und der TuS Nordenstadt sind die Ausrichter der 72. JDM, bei denen insgesamt 96 Nachwuchstalente um den Titel kämpfen. Für die Wiesbadener Vereine bedeutet das jede Menge Organisation. „Wir haben dafür extra Arbeitsgruppen gegründet“, berichtet Köhler, der mit dem TTC schon Erfahrung mit solchen Großveranstaltungen hat. Schließlich ist es für die Rot-Weißen bereits die dritte Bundesveranstaltung. Vor fünf Jahren fanden in Klarenthal die Deutschen Schülermeisterschaften (U 15) statt, vor zweieinhalb Jahren gab es in der Halle am Platz der Deutschen Einheit ein Ranglistenturnier für die Top 24. Der TuS Nordenstadt ist zum ersten Mal als Ausrichter dabei.
Wer darf an der JDM teilnehmen?
Die Teilnehmer kommen aus allen Bundesländern. Insgesamt gehen je 48 Jungen und Mädchen an die Tische. In der Gruppenphase (je zwölf Gruppen mit vier Spielern) geht es im Einzel zunächst „Jeder gegen jeden“. Die beiden Besten jeder Gruppe qualifizieren sich für die K.o.-Runde. Die Doppel werden gleich im K.o.-System ausgespielt. Am Start sind auch sieben Mädchen und sechs Jungen aus Hessen (Hessischer Tischtennis-Verband, HTTV), zum Beispiel Leon Pradler von Eintracht Frankfurt oder Titelverteidigerin Sophia Klee vom SC Niestetal.
Wer sind die Topfavoriten?
Ob sie es auch ein drittes Mal schafft? Vor zwölf Monaten verteidigte Klee in Berlin ihren Überraschungserfolg von 2017 in ihrem letzten Schülerinnenjahr gegen die überwiegend ältere Konkurrenz. Aber auch Anastasia Bondareva von der VfR Fehlheim und Franziska Schreiner vom TV Hofstetten zählen zu den Favoritinnen. Bei den Jungen geht Kay Stumper vom SV Salamander Kornwestheim als klarer Favorit ins Rennen. Mit zwölf Jahren gewann das Ausnahmetalent in Wiesbaden die U 15 gegen eine überwiegend ältere Konkurrenz. Auch Kirill Fadeev (VfR Fehlheim) kann sich Hoffnungen auf den Titel machen. Titelverteidiger Cedric Meissner (TuS Celle) nimmt hingegen nicht teil.
Wie ist die JDM des Tischtennis-Nachwuchses einzuordnen?
„Auf nationaler Ebene haben die Deutschen Meisterschaften der Jugend den höchsten Stellenwert im Nachwuchsbereich“ puttygen PuTTY binary download , sagt Köhler. Außerdem ist Wiesbaden die letzte Veranstaltung zur Nominierung für die Tischtennis Jugendeuropameisterschaften, die vom 7. bis zum 16. Juli im tschechischen Ostrava stattfinden.
Wie sieht der Zeitplan am Wochenende aus?
Samstag und Sonntag beginnen die Wettbewerbe jeweils um 9 Uhr. Samstags mit den Gruppenspielen im Einzel, die Finalspiele im Einzel und Doppel sind für Sonntag ab 13:15 Uhr geplant.
Kostet die Veranstaltung Eintritt?
Pro Tag beträgt der Eintritt an der Tageskasse drei Euro, der Eintritt für beide Tage kostet fünf Euro. „Mit dem überschaubaren Betrag wollen wir die Veranstaltung aufwerten“, erläutert Köhler.